Eine poetische Einladung zum Tanz. In dieser femSCRIPT-Ausgabe tanzen die Wörter und bewegen sich dabei spielerisch in eine neue Richtung. Die BeitrĂ€ge von Sarah Stutte, Claudia Schwarzenbach, Margrit Grazioli und Andrea Frei sind persönlich, traurig, lustig, ĂŒberraschend, doppeldeutig, vertrĂ€umt tanzend und innerlich verspielt. Sie sollen nachdenklich stimmen und dazu anregen, alles um uns herum wieder einmal durch andere Augen zu betrachten.
Wir freuen uns, weil Sie die neuste Ausgabe von femSCRIPT in den HĂ€nden halten und wir uns mit Ihnen ĂŒber Worte verbinden dĂŒrfen. Worte, die so vielfĂ€ltig sind wie das Thema, das dieses Heft begleitet: Kopfsprung. Zusammen mit dem Winterthurer Schreibtisch konnten wir ein Heft zusammenstellen, das KopfsprĂŒnge in den verschiedensten Facetten und Wahrnehmungen zeigt.
Die Antwort auf die Frage, was eigentlich ein Kopfsprung ist, zeigen die Texte in ihrer IndividualitĂ€t und Einzigartigkeit. So wie wir Schreibenden unterwegs sind. Das ist spannend und inspirierend. Wir wĂŒnschen Ihnen tolle Schreibmomente und ab und an einen Kopfsprung.
Mit BeitrÀgen von:
IrÚne Fasel, Petra Haas, Chantal Oklé, Ruth Weber, Claudia Schwarzenbach, Ursula Schweizer, Sarah Stutte
Was ist prioritÀr? Was kommt zuerst? Zeitlese oder Lesezeit?
Beides, so scheints, ist gleich wichtig:
Einerseits das Aufsammeln, Auflesen dessen, was uns die Zeit bisher bescherte.
Andererseits das zu lesen, was unsere Zeit und die Zeit davor auch fĂŒr andere bedeutet.
ABER: Wollen wir das Gesammelte und das Gelesene behalten?
Mitnichten! Wir wollen es teilen, mit â teilen!
Deshalb schreiben wir von unserer Zeit, unserer Erinnerung, unserer Gegenwart.
Und â soweit es uns möglich, auch ein wenig in die Zukunft.
Mit BeitrÀgen von:
Brigitte Simma, Noëmi Holtz, Dorothea Zingg, Franziska Löpfe, Friederike Geffert, Rita Roedel, Mareike Haase, Renata Huonker-Jenny.
WER SEID IHR oder ich ahne eine Geschichte
Eine alte, aber giftig leuchtende Frage lautet: Woher kommen UnterdrĂŒckung und Leid? Und mag die Frage mit Feuer beleuchtet auf Pergament bereits ein Problem gewesen sein, so flackert sie auch heute bei Neonlicht noch immer ĂŒbers Papier.
Dieses Heft ist der Meinung, sie lĂ€sst sich fĂŒr einmal â ohne nur uns selbst anzusehen â beantworten. Wir sollen mal die aktuellen elterlichen, beruflichen, partnerschaftlichen, persönlichen VersĂ€umnisse beiseiteschieben. Wir sollen sie in Beziehung setzen zu etwas bereits Zur-Seite-Geschobenem.
Mit BeitrÀgen von:
Eva-Maria DĂŒtsch, Rosa Weiss, Elisabeth Hostettler, Irmeli KivijĂ€rvi, Dorothea Zingg, Lis Rytz, Rita Weibel, Marlise Baur, Renata Huonker-Jenny, Susanne Thomann, Pia Berla, Susanne M. Neeracher-Frei, Adelheid Ohlig
Wir lassen Resonanzen, Assoziationen, Erinnerungen aufsteigen â inneres und Ă€usseres Erleben wird in Worte gefasst. Jede findet einen anderen, ihren eigenen Weg, einen Weg zum Ankommen â in Vergangenheit oder Zukunft â oder die traurige Gewissheit, dass Heimkommen noch nicht oder nicht mehr möglich ist. Manchmal geht die Suche weiter, hĂ€lt inne, bleibt Suche. Die Gedanken kreisen um ein Zuhause, weiten sich aus zur Frage nach Heimat.
Aus dem Editorial von Eva-Maria DĂŒtsch
"Die Frage nach der Frau ist nicht unabhĂ€ngig von der Frage nach dem Menschen. Sie ist nicht einmal wirklich nur mit Geschlechtern verbunden. Sie fĂŒhrt an einen brennenden, ewig hellen Ort namens: Verantwortung.
Das ist der Brand. ..."
Weiter und vieles mehr von:
Eva-Maria DĂŒtsch, Irmeli KivijĂ€rvi, Susanne Thomann, Rita Weibel, Elisabeth Hostettler, Adelheid Ohlig, Susanne M. Neeracher-Frei, Rosa Weiss, Pia Berla
Linien â Sie machen sich in vielfĂ€ltiger Form bemerkbar, manchmal ganz deutlich als dicker Balken, manchmal fast unsichtbar, leicht zu uÌbergehen. Um die letzteren geht es in diesem Heft.
Inhalt:
Nora Dubach: Horizonte; Renata Huonker-Jenny: Fette Vorhaben; Rosemarie Breinlinger: HauchduÌnn die Linie; Elisabeth Hostettler: wer weiss wahr; Madeleine Weishaupt: Gewitter; Corinne Othenin-Girard: Amanuensis; IrĂšne Fasel: Silberstreifen/Spurlos; Regine Schaaf: Vogel, flieg; Gabriela Graf: Allein in Zeiten von Corona; Adelheid Ohlig: MĂ€andern; Mara Meier: Schnee bei St. Ursanne; Christa Prameshuber: Eine hauchduÌnne Linie; Joanna Lisiak: stoff und stein; Gabriele Meseth: windhĂ€ute; Diana Mathioudakis: Nacht im Tal; Ursula Schweizer: Der Koloss; Pia Berla: kreuz und quer; Dorothea Zingg: Aber das LĂ€cheln?; Rita Roedel: Letzte Sonnenblume
Stadtleben. Leben in der Stadt. Schreiben ĂŒber die Stadt. Schreiben ĂŒber das Leben. Das gefiel uns, darin konnten wir uns lesen.
Dieser Begriff sagt so vieles und nichts weniger als das. Er atmet Leichtigkeit, klingt nach dem Puls in unseren Adern, schmeckt nach Freiheit und Musik. Wir gingen im «Stadtleben» auf Reisen.
Inhalt:
Regine Schaaf: Das Herz der Steine, Paris eben, Wie dort der Baum
Veronika Bucher: Der Auftritt, Haikus
Claudia Schwarzenbach: Mehr GlĂŒhwein, Haikus
Ursula Schweizer: Landflucht, Von Winkeln und ArchÀologinnen, Haikus
Sarah Stutte: George, Sturzflut, Haikus
Alessandra Willi: Frau Schudels Gitarre
Freischwebend die Worte im Raum, einige drĂ€ngen hin zur TĂŒr, möchten nach draussen in den herbstlichen Morgen, zu den Wolken hin, die freischwebend eine Ahnung bringen von Transformation, vom Wandel der Wetter und der Welt. Die Texte sind geprĂ€gt durch die Monate von Lockdown und Lockerungen, in denen auf einmal viel Gewohntes wegfiel, in denen wir uns freischwebend in der Zeit wiederfanden, nicht wissend, was als NĂ€chstes kommt, befremdet, befreit, verĂ€ngstigt, verĂ€rgert, vertieft, seltsam frei durch die Tage lebend.
Inhalt: Seifenblasen, il lago, Die Schwelle, Abgehoben, Unter BĂ€umen, Der Gitarrist, Sommer am Alten Rhein, Schatten, Wolken, Der Trick, Eingeboren - AusgewĂ€hlt, in kinderhĂ€nden, Mauersegler, Jeder Tag, Wer ich bin, Lottas Rauschen, Freischwebend, Der Engel, Wir werden alle sterben, Das MĂ€dchen, das sich Leichtigkeit wĂŒnschte
Ausgerechnet die 13. Nummer von femSCRIPT ist die JubilĂ€umsausgabe, gemeinsam gestaltet von 35 schreibenden Frauen. Ein Powerpaket weiblicher Zusammenarbeit. Wir haben fem, wir haben SCRIPT und wir haben faim: Hunger auf mehr, Hunger auf Wörter, auf Vielfalt, auf Unerschöpflichkeit. Aus dem Magen dringt ein Knurren, ein CRI â wer schreit da? Ein geschlagener Hund, ein Neugeborenes, die zurĂŒckgewiesene Fee, oder hat sich eine an den Dornen gestochen?
Inhalt: Fragmente eines Festmahls, Wolken aus Glas, essen essen nicht essen, dahin dahin, Kreis des Lebens
Und man setzt sich â Anfang, Mitte, Schluss â und so. Ihr kennt das. Da muss der Teil hin, & da der. Man denkt dann an etwas anderes: Das grĂŒne Licht ĂŒber der Aare, die dĂŒnne Schicht Nacht vor dem Fenster, die kĂŒhle FĂŒlle des Linoleumbodens. BegrĂŒssung, Thema, lest uns. NatĂŒrlich.
Inhalt: Brot, Luft, Wasser, Winter; Portrait elementar; Spurenelemente; Ymir; Leergut; Schimmerflimmern; Die Nuss; Projekt Tergis 7; Lotta lĂŒgt; Nicht elementare Gedankensplitter zu Elementen.
Die Texte drĂŒcken alle auf die eine oder andere Art die WertschĂ€tzung aus, die wir fĂŒr unsere stillen Erdmitbewohner empfinden. Dabei handeln sie natĂŒrlich nicht nur von den BĂ€umen, sondern auch von uns. So unterschiedlich wie wir selbst sind, ist auch unser VerhĂ€ltnis zu den BĂ€umen, unser Zugang zu ihnen.
Inhalt: Mein Baum; Baum und Mensch; MÀngisch; Lunge der Erde; Oh Tannenkind; Koreatannen; Da steht ein Lindenbaum; BÀume, ihr redet; D Hasumuus Joggeli; Wurzeln; Mord- und Kahlschlag; Der Paradiesbaum; D'Tanne wo kei Tanne meh het wöue si; Das Geheimnis der Pinien; Der Friedensbaum.
Tage in Blau, das lĂ€sst alle möglichen Assoziationen zu. Die Texte fĂŒhren kreuz und quer durch blaue Tage, die so dem Alltag enthoben
sind, und jede anders erlebt. Inhalt: Lyrik, Liebe Erde, Blaue Hefte, Warten auf ein Bad, Ein Blauwal trÀgt keine Schuhe, Die blaue Schildkröte, Au bout du sentier, Blue Notes, Die Nacht, Sprachlos, Horizont.
Glasbruch, Beinbruch, Steinbruch, Ausbruch, Abbruch, Aufbruch, Umbruch, Bruchstelle, Bruchtal ⊠tausend Wege, sich dem Thema Bruch zu nÀhern. Sieben mögliche NÀherungen finden Sie in dieser femSCRIPT-Nummer. Die Texte sind das Produkt eines Experiments des Schreibtischs Bern.
Der Raum zwischen Bewusstsein und greifbarer Wirklichkeit jedoch ist schreibend auslotbar. Im Spielraum der Bewusstseinsströme, seiner Möglichkeiten und damit auch der in ihm möglichen Unmöglichkeiten, gelingt es, die RĂ€nder der Wirklichkeit auszudehnen. LĂ€sst das so erwartungsvoll ersehnte GegenĂŒber, den Leser, mitatmen, mitkommen in ein anderes, vielleicht neues Land des Sehens, Hörens, Handelns und Wissens.
Es entstand ein Sog, fast schon ein Wettstreit, surreale Könnerinnen gaben Tipps, wir entdeckten, dass es sie gibt, diese TrĂ€ume, die sich selber gestalten und unvermutet vom Dunkeln ins Helle gleiten. Es schlummert SchrĂ€ges in uns und sucht nach Worten. Es hing ein Klavier im Baum, ein junger Mann mutierte zum RĂŒckwĂ€rtslĂ€ufer und die Zeit kippte aus der MĂ€nnerherrschafft ins Jahr 2091 des Weiberfrauschens.
Kurz- und KĂŒrzestgeschichten entfĂŒhren uns mit den Protagonisten zurĂŒck zu Erlebtem, eine Science Fiction Geschichte lĂ€sst uns in eine ungeahnte Anderswelt springen, lyrische Texte verfĂŒhren uns zum Verweilen, ein Spoken Word Experiment erinnert uns an einen typisch schweizerischen Zeitsprung.
Und das Schreiben einer Geschichte ist wie das EntrĂŒmpeln eines Dachstocks oder der Abbruch und Neubau eines Hauses. VerĂ€nderung liegt Allem zu Grunde, ohne Wandel steht das Leben still. Ein ZwiegesprĂ€ch - die TĂŒcken eines Rauchmelders - ein Zwerg im Melchtal - die Ă€chzende Pfanne - entlang der Aare - Nachbarschaft - kranke HĂŒhner - Oppenheims NachtwĂ€chter und Gedanken zum Chindlifresser.
Aus der eigenen, oft unbewussten Formgestalt auszubrechen ist einfach: Nimm ein fremdes GefĂ€ss und spiele. Gib deine Inhalte hinein und staune, was sich verĂ€ndert. Zum Beispiel ein Drabble, ein Text aus exakt hundert Wörtern. Und wer glaubt, es sei simpel, einen Inhalt in genau 100 Wörter zu fassen: Probiertâs aus!
Der Schreibtisches St. Gallen hat in dieser Ausgabe verschiedene Texte von femscript-Autorinnen gesammelt. Er nimmt uns mit in die MĂ€rchenwelt, befördern uns ĂŒber den Bahnhof in die Physik, geleitet uns in die Vergangenheit und rĂŒhrt an unseren Emotionen. "Wir haben die Texte gekĂŒrzt, geformt, arrangiert und zu einem prĂ€chtigen Strauss zusammengebunden. Den Titel des Werks ĂŒberlassen wir Ihnen."
Eine Kurzgeschichte, Lyrik, etwas zum Handwerk, eine Buchbesprechung und die Vorschau auf die LesBar 2014 mit zwölf femscript-Autorinnen: das ist der Inhalt der zweiten Nummer femSCRIPT. "Der Mut, öffentlich zu werden, eine Geschichte, ein Gedicht oder Buch vorzustellen, lohnt sich. Es steckt viel Arbeit hinter jedem noch so kurzen, einfachen Text, Herzblut, das du in jedes Wort, jeden Satz legst. Deshalb ist es wichtig, an deine Arbeit zu glauben, sie nicht aufzugeben und so ans Ziel zu gelangen."
Nach unserem Bulletin und nach zwei Jahren Mitarbeit bei FRAUENleben entstand auf die Solothurner Literaturtage 2014 unsere Erstausgabe femSCRIPT. Mit einer Kurzgeschichte, Lyrik, Drabbles, Buchbesprechungen, etwas zum Handwerk und einem Schlusspunkt. "Es ist kleiner, nur A5, aber es kann wachsen, im Umfang und im geistigen Format."