Der Vorstand arbeitet derzeit daran, seine Verantwortlichkeiten und Aufgaben aufzulisten, in Themenfelder einzuteilen und sie einzelnen Ressorts zuzuweisen.
Wie setzt sich idealerweise der femscript-Vorstand zusammen, wie kann er zielführend arbeiten, ohne dass einzelne Mitfrauen belastet werden? Im Rahmen des Strategieprozesses beschäftigt sich der Vorstand damit, einzelne Ressorts so zu definieren, dass sich die Arbeitslast in Grenzen hält, gerecht verteilt ist, dass Synergien genutzt und effiziente Prozesse gelebt werden können.
Mehr Informationen findet ihr > hier
Nach der Mitfrauenversammlung lasen im Kulturlokal Odeon in Brugg zwei femscript-Autorinnen aus verschiedenen Generationen aus ihren Texten.
Fast 60 Jahre Altersunterschied trennen die in der Literaturszene etablierte Elisabeth Wandeler-Deck (Bild Mitte) und die junge Nachwuchs-Autorin Eva-Maria Dütsch (links). Im Rahmen einer öffentlichen Lesung gaben die beiden Kostproben ihres Schreibens und stellten sich den Fragen der Moderatorin Jeanette Blank zum Schreibprozess und den Bedingungen, unter denen sie Texte schaffen.
Die nächsten femscript-Veranstaltungen im Überblick: Wer wann wo liest und was sonst noch so stattfindet, ist auf dieser Seite aufgelistet.
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Am 15. August ist unsere langjährige Mitfrau Verena Külling verstorben. Verena war bis Dezember 2019 aktiv im Schreibtisch Bern. Sie kam immer heiter und strahlend an die Schreibtischtreffen. Sommer und Winter immer zu Fuss! Ab 2020 nahm sie noch sporadisch an den Schreibtischen teil, arbeitete aber aktiv mit an der 100-Wort-Anthologie «Leichtfüssig mit glatten Häuten», die 2022 erschien, und in der sie letztmals publizierte. Im Februar 2023 zog Verena ins Seniorenheim Tertianum Viktoria.
Verena, geboren 1938, war nach ihrer Lehre als Buchhändlerin in verschiedenen Firmen als Chefsekretärin tätig, zuletzt im Inselspital Bern. Ihre Liebe zur Musik und zum Wort lebte sie ausserhalb des Berufslebens: sie nahm Schauspiel- und Gesangsunterricht, spielte leidenschaftlich Klavier und trat als Mitfrau des Schreibtisches Bern und der Autorengruppe PONT NEUF regelmässig an Lesungen auf und publizierte Texte.
Wir vermissen Verena im Schreibtisch Bern. Wir vermissen ihre fröhliche Offenheit, ihren Humor und ihre frechen, witzigen, nachdenklichen und philosophischen Texte. Wir erinnern uns an die Texte zum Unwort «Prekariat», für eine Lesung, an der sie sich auch gleich selber ans Klavier setzte, oder an die spannenden Geschichten von der Seidenstrasse, die Verena bereist hatte. In besonderer Erinnerung aber sind uns ihre reichen und vielfältigen 100-Wort-Texte, an denen sie bis zum Schluss gearbeitet und gefeilt hat.
Schreibtisch Bern
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Schreiben ist …
… die grauen Zellen aus ihrer Trägheit aufrütteln.
Einfach mal etwas in den Raum stellen.
Nicht nur Kratzen an der Fassade.
Steine umdrehen, genau hinschauen, was darunter liegt.
Überlegen: Was wäre, wenn?
Nicht nur erzählen, zeigen!
Inneres nach aussen wenden.
Sich in Personen der Handlung und ihre Lebenssituation hineinversetzen,
Fragen, recherchieren, googeln.
Immer ein Notizbuch bei sich tragen.
Seelisch und geistig strippen.
Sich wundern, was dabei herauskommt.
Manchmal – bewusst oder unbewusst – von anderen klauen.
Einsamkeiten ausloten.
Sternschnuppen pflücken.
Warten, bis die Muse küsst.
Weiterschreiben, auch wenn sie nicht küsst.
Überarbeiten, korrigieren, nochmals von vorne beginnen.
An Grenzen stossen, immer wieder.
Verena Külling, «Leichtfüssig mit glatten Häuten», Anthologie 2022