Im Rahmen der neuen Frauenbewegung fiel am 25.November 1989 im Autonomen Frauenzentrum Zürich die Entscheidung, ein Netzwerk schreibender Frauen zu gründen. Antrieb war die Feststellung, dass in der Literatur Autorinnen als zweitrangig galten und die Verlage Werke von Männern deutlich bevorzugten. Die Gründungsversammlung des Vereins Netzwerk schreibender Frauen NSF fand drei Monate später, am 24. Februar 1990, mit zwanzig anwesenden Autorinnen im Restaurant Kreuz in Nidau statt. Zweck des Vereins war von Anfang an die Vernetzung von Autorinnen, gegenseitige Unterstützung, inhaltliche Arbeit und eine Verbesserung der Situation schreibender Frauen in der Schweiz.
Am 27.Oktober 1990 fand - ebenfalls in Nidau - die erste reguläre Mitfrauenversammlung statt, in der ein erster Vorstand gewählt wurde: Ursula Eggli, Elisabeth Gyger, Esther Spinner, Claudia Storz, Hedi Wyss und Ursula Zangger. An einer ersten erweiterten Vorstandssitzung übernahmen zusätzlich Helen Stotzer, Eva Wyss, Christine Rinderknecht, Kristin T. Schnyder und Conny Rotfuchs Aufgaben beim Aufbau, der Vernetzung und der Etablierung des Vereins.
Ab 1995 wurde das Netzwerk schreibender Frauen vom Bundesamt für Kultur subventioniert. Voraussetzung war eine schweizweite Verbreitung. Zu jener Zeit war dies gegeben. In der Romandie traf sich die Gruppe Ecrivaines Romandes regelmässig, das monatliche Bulletin erschien zweisprachig, und in der ersten Anthologie «Herzschrittmacherin» zum 10-jährigen Bestehen im Jahre 2000 wurden unter anderem sechs französischssprachige Texte publiziert. 2002 bekam das Netzwerk schreibender Frauen (NSF) offiziell einen neuen Namen: femscript.ch. Die Homepage mit dieser Domain war zu diesem Zeitpunkt bereits online. 2011 strich das BAK die Subventionen, da der Verein nur noch in der Deutschschweiz tätig war.
Schreibtische seit 1995
Die ersten beiden Schreibtische grĂĽndeten sich bereits in den 90er-Jahren:
Am 21. Dezember 1995 trafen sich zum ersten Mal Autorinnen zu einem Schreibtischtreffen in Zürich. Am 13. Mai 1996 gründeten die Bernerinnen den Schreibtisch Bern. Der nächste Schreibtisch war derjenige in Basel, das erste Treffen fand am 1. Februar 2005 statt.
Periodische Publikationen
Von 1990 bis im Mai 2010 erschienen insgesamt 77 Nummern des vereinsinternen «Bulletin». 2012 schloss sich femscript.ch der Zeitschrift FRAUENleben an und bekam dort die innersten vier Seiten für eigene Inhalte. Bis 2013 erschienen noch 8 Nummern, dann reduzierte FRAUENleben die Publikation auf eine rein elektronische Ausgabe und stellte kurz darauf den Betrieb ganz ein. Als Ersatz lancierte femscript wieder eine eigene gedruckte Publikation: das erste femSCRIPT, dessen Redaktion der Schreibtisch St.Gallen übernahm, erschien Anfang 2014. Seither erscheint unsere Zeitschrift femSCRIPT mit literarischen Beiträgen der Mitfrauen regelmässig zwei Mal pro Jahr, im Frühjahr auf die Solothurner Literaturtage, im Herbst auf die LesBar, die jeweils im Rahmen von «Zürich liest» stattfindet.