Der Online-Workshop zum Thema «Selbstvertrauen» zeigte, dass das Thema allgegenwärtig ist im Leben schreibender Frauen. Werden wir wahrgenommen? Und wie können wir als Verein einander stützen und ermutigen?
Das einleitende Brainstorming zum Thema zeigte eine ganze Reihe Themen, die mit Selbstvertrauen verknĂĽpft sind. Etwa, dass es darum geht, aktiv zu sein, zu agieren statt zu reagieren. Auch Selbstverantwortung und Reflexion waren ein Thema, das Rollenbewusstsein und der Mut, sich Kritik auszusetzen.
Wissen, was ich will und was ich kann. Das war ein weiterer Punkt, über den die Mitfrauen diskutierten. Habe ich ein kommerzielles Interesse? Will ich publizieren, verkaufen? Oder will ich einfach schreiben? Dazu gehört auch das Wissen, dass das, was sich verkauft, nicht zwingend mit literarischer Qualität verknüpft ist. Es gibt verschiedene Publikationsmöglichkeiten. Es muss nicht immer ein renommierter Verlag sein. Wichtig ist zu wissen, was man selber tut und tun will. Unnötig, sich am kommerzuiellen Erfolg anderer zu messen.
Das Handwerk fördern
Ein weiteres Thema war das Handwerk und damit verbunden auch der Auftrag an den Verein, schreiberisches Knowhow zugänglich zu machen, z.B. in Form von Workshops. Nichts fördert das Schreiben mehr als die Auseinandersetzung damit, auch die rein handwerkliche. Etwa neue Formen kennenlernen und ausprobieren, neue Perspektiven entdecken, neuen Gedankengängen nachspüren. Die ausgetretenen Schreibpfade verlassen, Chaos zulassen. Denn auch das gehört zum Handwerk: Die eigenen sprachlichen Grenzen zu kennen und zu sprengen. Die Selbstzensur im Kopf aufzubrechen und Narrenfreiheit zuzulassen, die Sprache als Spielfeld wahrzunehmen. Nur so ist Weiterentwicklung möglich.
Die Identität als Autorin stärken
Wie können wir unsere eigene Identität als schreibende Frauen stärken? Was kann der Verein dazu beitragen und wie können wir uns gegenseitig ermutigen? Die Mitfrauen diskutierten lange zu dem Thema. Dabei wurde klar, dass ein Frauennetzwerk wichtig und notwendig ist um sich gegenseitig mit konstruktivem Feedback zu unterstützen. Zur Identität gehört auch, die Bescheidenheit abzulegen und sich z.B. Autorin oder Schriftstellerin zu nennen. Zusammen mit anderen ist es zudem einfacher, sich der Öffentlichkeit zu stellen, auch mal frech mit spontanen Lesungen. Im Zusammenhang mit Lesungen wurde auch angeregt, Texte sprechtechnisch vorbereiten zu können, etwa in Zusammenarbeit mit einer Schauspielerin.
Mit Kränkung umgehen
Wer sich exponiert muss damit rechnen, gekränkt zu werden. Wie damit umgehen? Das Thema Selbstfürsorge war ein wichtiger Teil der Diskussion. Hier können wir als Mitfrauen viel füreinander tun, indem wir uns mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Austausch ist zentral: Ein Gegenüber zu haben, das dieselben Erfahrungen macht, hilft. Es braucht nicht gerade eine Selbsthilfegruppe, aber warum nicht das Thema untereinander ansprechen? Zur Selbstfürsorge gehört auch, sich mit Menschen zu umgeben, die einen guttun und einem unterstützen.
Die Massnahmen
Im Rahmen des Online-Workshops sammelten die Frauen eine Liste mit konkreten Massnahmen: handwerkliche Workshops, Schreibtage, literarische Jam-Sessions, offene Gefässe für alle (z.B. Stammtische). Ein Thema war in diesem Zusammenhang auch, wie sich der Verein nach aussen präsentieren soll. Eines war sofort klar: wir brauchen ein Konzept für unsere Öffentlichkeitsarbeit. Und als Sofortmassnahme hat der Vorstand den Auftrag gefasst, einen Flyer zu kreieren.
Was sind schreibende Frauen?
Zur Diskussion Anlass gab unsere Vereinsbezeichnung «Netzwerk schreibender Frauen». Ein Brainstorming ergab, dass dieses «schreibende Frauen» ausgesprochen unpäzise ist. Besser wäre eine aktivere und selbstbewusstere Formulierung. Aber das ist schneller gesagt als getan. Es kamen zwar viele Vorschläge, aber keiner überzeugte wirklich. So wird es vorläufig wohl nach wie vor femscript.ch - Netzwerk schreibender Frauen heissen, zumindest bis wir etwas besseres haben. Aber das dürfte nicht ganz einfach sein.
Unsere Fachfrau fĂĽr Organisationsentwicklung, Jeanette Blank, hat die Resultate des Workshops geordnet und zusammengefasst.
Ihr findet sie >> hier
Das Protokoll des Online-Worshops zum Thema Selbstvertrauen findest du
> hier (PDF)
Die Liste mit den ersten Ideen zur internen Vernetzung findest du
> hier (PDF)
Die Leitziele fĂĽr die kommenden fĂĽnf Jahre und die Jahresziele 2024 findest du
> hier (PDF)
Die in die Vernehmlassung gehenden Themenfelder und Hypothesen findest du
> hier (PDF)
Das Fotoprotokoll zum Identitäts-Workshop vom 7. Oktober 2023 in Olten findest du
> hier (PDF)
Die detaillierten Resultate der Umfrage an der Mitfrauenversammlung 2023 in Brugg findest du
> hier (PDF)
Die detaillierten Resultate der Online-Umfrage 2023 sowie der Vergleich mit der Umfrage an der Mitfrauenversammlung findest du
> hier (PDF)