Der Schreibtisch Bern ist einer der ältesten Schreibtische von femscript.ch: Seit 1996 treffen wir uns monatlich und diskutieren gemeinsam Textentwürfe, bis sie publikationsreif sind. Wir schreiben oft zu einem Jahresthema, veranstalten regelmässig Lesungen. Seit 2014 übernehmen wir wie die anderen Schreibtische im Turnus die Redaktion und Herausgabe unserer gedruckten Publikation femSCRIPT.
Wir schreiben uns zu Beginn unserer Treffen manchmal warm mit einem kurzen, schnellen Text, in dem es um nichts geht ausser um krude Geschichten, Spass und Wörter. In der Regel geben wir uns dazu 10 Minuten. Das Thema greifen wir uns manchmal spontan aus der Luft. Oder wir klauben uns aus einem Sack Spielzeug-Figuren, die uns eine Geschichte erzählen sollen. Oder wir schreiben uns aus einem Buch wahllos Wörter heraus, die es zu verwenden gilt. Oder wir hören uns ein Musikstück an, von dem wir uns inspirieren lassen.
Die Resultate erheben keinen Anspruch auf literarische Qualität. Es sind Würfe aus Spass und Freude am Fabulieren. Es lässt uns einander zuhören, lachen und akzeptieren, dass nicht jeder unserer Texte eine künstlerische Offenbarung zu sein braucht.
Auswahl 10-Minuten-Texte (bitte intern einloggen)
Viel Zeit nehmen wir uns für alle anderen Texte, die früher oder später publiziert oder vorgetragen werden, wie zum Beispiel "Leichtfüssig mit glatten Häuten", Drabbles (2022); femSCRIPT Nr. 19 "AHNEN" (2023) oder "Himmel Meer und Enzian", Herbstlesung im ONO Bern (2024)
Das ist meine Nase, das sind meine Haare, das ist der Mund. Was ist da drin? Ist mein Mund ein ruhiger Ozean, der mich mitnimmt, ist er eine dunkle Felsspalte, in der eine Katze verdurstet, weil sie zu neugierig gefragt hat: Woher kommen Unterdrückung und Leid?
… diese eine, alte Einsicht: Die Frage nach der Frau ist nicht unabhängig von der Frage nach dem Menschen. Sie ist nicht einmal wirklich nur mit Geschlechtern verbunden. Sie führt an einen brennenden, ewig hellen Ort namens: Verantwortung.
Ein Drabble hat eine Länge von exakt 100 Wörtern ohne Titel. Die rund 160 Drabbles des Schreibtischs Bern bilden eine Hommage an die Mitwelt, an die Vielfalt, an das Leben überhaupt.