Eigenverlag
ISBN: -
Der Krieg in Jugoslawien erreicht im Mai 1992 die Stadt Kozarac. Hatka ist damals eine junge, mit ihrem dritten Kind schwangere Frau. Ihre beiden Söhne sind kaum zwei und vier Jahre alt.
Dreissig Jahre später erzählt Hatka endlich von ihren Erlebnissen. Es sind ihre ganz eigenen, individuellen Erinnerungen an eine zerstörerische Zeit – und doch steht Hatkas Geschichte stellvertretend für diejenige vieler Frauen mit Kindern im Krieg und auf der Flucht.
Es war schon lange Hatkas Wunsch, ihre Erinnerungen an die Geschehnisse während des Krieges 1992 in Kozarac und an die Zeit ihrer zweijährigen Flucht in die Schweiz festzuhalten – für ihre Familie, aber auch für sich selbst und für alle Frauen, die wie sie unter dem Krieg gelitten haben. Hatkas Bericht ist geprägt von ihren subjektiven Erlebnissen, und doch wiederholt sich dieses Leid in jedem Krieg.
Um das Buch schreiben zu können, gingen wochenlange Gespräche und 2021 auch eine Recherche vor Ort in Kozarac voraus. Zusammen mit der Autorin konnte Hatka endlich die Kraft und den Mut aufbringen, gemeinsam die wichtigsten Orte von damals zu besuchen. Seit dem Krieg hat sie sich nicht mehr getraut, an diese Orte zu gehen. Aber Hatka kämpft, damals wie heute.
Das Buch ist als privtes Projekt im Eigenverlag erschienen. Es ist Hatkas Kindern und Enkelkindern gewidmet.
Bestellungen: von-der-freiheit-zu-traeumen.blog
Reinhardt Friedrich Verlag, 2022
ISBN: 9783724525509
Die Anthologie der Literatur-Initiative ARENA entstand vor dem Hintergrund der Pandemie als Antworten auf die Herausforderung einer kritischen Zeit. Sie zeigt zugleich aber auch ein Bild des literarischen Schaffens im «Grünen Dorf» Riehen und in seiner nächsten Nachbarschaft. Die kurzen Geschichten sind charakteristisch für die vier Schreibenden: Katja Fusek erzählt von sehr persönlichen Begegnungen, die stets auch existenzielle Erfahrungen bedeuten. In Wolfgang Bortliks Erzählungen herrscht jener bissige Humor, der auch seine Kriminalromane auszeichnet. Valentin Herzog schildert Figuren wie den Philosophen Diogenes oder die Sorgen eines nordafrikanischen Wirtschaftsflüchtlings. Und Armin Zwerger bewegt sich am liebsten in der Umgebung seines Dorfes Inzlingen, beobachtet Kinder und Nachbarn.
Nagel & Kimche, 2022
ISBN 9783755600121
Auf einer Bergtour entdeckt Annina, eine junge Journalistin, eine Leiche, die der Gletscher freigegeben hat. Der Kleidung nach muss die Tote Jahrzehnte im Eis eingeschlossen gewesen sein. Die tote Frau ist Irma, die in den Fünfzigerjahren hier gewandert ist.
Irma und Annina begehen zeitlich verschoben denselben Weg. Ihre Wahrnehmung ist aber eine gänzlich andere, ihr Zugang zu sich selbst und der Landschaft unterschiedlich. Annina sucht ihren Platz in der Gesellschaft und muss sich selbst erst kennenlernen, Irma handelt intuitiv, sie lebt und verteidigt ihre Ideale.
Die Gestalt des Gletschers hat sich von Irma zu Annina drastisch gewandelt – in den Fünfzigerjahren ist der Gletscher ein weißer Koloss, im Heute hören wir ihn tropfen, bröckeln. Nur einzelne Anhaltspunkte wie die Bergkulisse, eine Weggabelung oder ein markanter Felsblock in der Landschaft, auf die die beiden Frauen treffen, sind unverändert. Eine mal stille, mal akustisch präsente Natur umgibt die beiden Frauen.
c.f.PORTMANNVERLAG, 2022
ISBN: 978-3-906014-62-3
Ein Drabble hat eine Länge von exakt 100 Wörtern ohne Titel. Der femscript-Schreibtisch Bern hat die Form in alle möglichen inhaltlichen und formalen Richtungen ausgedehnt. Scharfsinnige Beobachtungen, philosophische Betrachtungen und humorvolle Erinnerungen geben sich die Hand.
«Aus der eigenen, oft unbewussten Formgestalt auszubrechen ist einfach: Nimm ein fremdes Gefäss und spiele. Gib deine Inhalte hinein und staune, was sich verändert.»
Die rund 160 Drabbles bilden eine Hommage an die Mitwelt, an die Vielfalt, an das Leben überhaupt.
164 Seiten, Fr. 24.80. Bestellungen: bern@femscript.ch
bod, 2022.
isbn 978 3 83912 103 0
Ein Buch voller Wörter, schöner, erwählter Wörter. Es sind solche, die öffnen. jene, die innere Welten anheben und Wörter, auf denen man verweilen darf. Mit denen man allemal reisen kann – in die Welt hinaus, nach innen und in allen Formen dazwischen.
Rund 1300 solcher Wörter, fast 500 Seiten dick und täglich zum Aufschlagen möglich an x-beliebiger Stelle. Weil heute nicht gestern ist, weil man morgen anders im Leben steht als heute, ist jedes aufblättern etwas Einmaliges.
Dieses Buch ist insofern ein Nachschlagewerk, ein Reisebuch und ein buch fürs Leben, weil sich die schönen Wörter nicht abnutzen, sondern lediglich verlagern, sich mit Inhalten füllen, im Verlaufe der Zeit mehr an Geschichte gewinnen. Im besten Fall soll das Buch ein Lächeln schenken. Und da das Lesen ein ganz anderes ist, hat das Buch das Potential einer Meditation, wenn man sich länger als für einen Augenblick darauf einlässt. nur eben ist es eine Lesemeditation, subtil angeleitet und dabei gänzlich offen.
bod, 2022.
isbn 978-3-75577-353-5
Das Buch «Über die Leere» bietet auf 108 Seiten einen Rahmen, worin man sich zum Sinnieren, zum Tagträumen zurückziehen kann.
Dabei wird zunächst ein Raum der Leere überhaupt erst geschaffen. Dieser findet sich zwischen den Scherben einer leeren Keramikschale. Dort entfalten sich Variationen über die Leere. Erkundungen, Bilder, Anregungen. Es sind Inspirationen für eigene Reisen. Es ist der Versuch neue Räume zu suchen, damit diese Räume, die dabei entstehen, aufgehoben sind im Raum.
Die Ästhetik der Leere lässt sich visuell nicht einfangen. Die Leere einer Schale hingegen schon. Abbildungen unterschiedlicher, zumeist asiatischer Keramikschalen, werden hierfür als Räume in Fotos zur Verfügung gestellt. Für eine Zeit zwischen den Variationen, für Räume, die sich ergeben, wenn man als Lesende/r zu träumen, zu reflektieren, zu erinnern beginnt. Ein Wechselspiel zwischen Fotos und Texten, und die einander umkreisen. Umgeben von einem Raum, den es vielleicht nur gibt, wenn man sich darauf eingelassen hat.
60 Variationen über die Leere; 49 Fotos von Keramikschalen
edition 8, 2022.
isbn 978-3-85990-453-8
Der Lyrikband «in wellen dunkler zuversicht» von der Autorin Joanna Lisiak umfasst Gedichte, die sich mit Trauer und ihrem Prozess auseinandersetzen. Obschon die Trauer jeden der Texte durchdringt, so ist diese Lyrik nicht allein auf die Trauer zu reduzieren, welche sich im Singular allzu schwerfällig darstellt und nicht zur auch hier vorliegenden und der Autorin typischen Lebens-Zugewandtheit passen würde. Denn vielmehr beinhaltet die Trauer und was mit ihr zusammenhängt, die ganz elementaren Dinge des Lebens, die hier nicht fehlen: Liebe, Verlust, Wehmut, nostalgische Melancholie, persönliche Entwicklung, Beobachtung der Gesellschaft mit ihren Tabus und eigener Ohnmacht, das verletzte Selbst. Kurz: Es geht am Ende um nicht weniger, als um die Auseinandersetzung mit den ganz grossen Sinn- und Fragen, die hier aus vermeintlich leichtfüssigen Zeilen betrachtet werden, die die Verletzlichkeit wie auch die Offenheit möglicher Antworten zulassen.
Edrerettum, 2022
ISBN 987-3-033-09500-7
Von Ferienfreiheiten und Urlaubsgefühlen einerseits, vom Schönheitssalon bis zum natürlichen Wildwuchs andererseits erzählen die Autorinnen und Autoren von die aus zürich in dieser vergnüglichen Anthologie.
Gewispert wird überall. Wir leben in einer Welt voller Wunderlichkeiten: Da blitzt plötzlich in einer Schublade das Universum auf, ein Kugelsternhaufen antwortet nicht, dafür macht ein Kobold den Käferberg unsicher.
Die Autor:innen von die aus zürich bewegen sich nicht nur in der Stadt, sondern auch in winzigen und in unermesslich weiten Räumen.
katKART Edition, 2022.
ISBN 978-3-033-08133-8
„Weisses Papier ist ein Versprechen.
Wie gerne packe ich darin Worte ein...“
„Wenn ich die weisse Fahne hisse, heisst es nicht, dass ich kapituliere, sondern ich bin
zu Verhandlungen mit der Leserschaft bereit in dieser hektischen Welt und lade zum Verweilen ein...“
Erhältlich bei: katka.raeber[at]gmx[dot]ch (Fr. 20.-)
Zytglogge-Verlag, Oktober 2022
ISBN 978-3-7296-5101-2
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die daraus konstruierte Handlung ist jedoch frei erfunden. Franziska Streun verbindet in «unlebbar» die jahrelangen Nachrecherchen zu ihrem 2013 erschienenen Buch «Mordfall Gyger – eine Spurensuche» über das Tötungsdelikt am 14-jährigen Beat Gyger im Jahr 1973 mit dem Schicksal einer Frau, die als Kind in dieser Zeit von Männern aus demselben Kreis missbraucht wurde. Mit ihrem verstörenden Kammerspiel gibt die Autorin all jenen eine Stimme, die Opfer schwerster Gewalt wurden und werden, ohne darüber reden zu können.
Ritter Verlag, 2022
978-3-85415-646-8
Das Blässhuhn: es taucht unter, kommt an unerwartetem Ort und Zeitpunkt wieder zum Vorschein, so auch Antigone, als volatile Figur, Fragestellung, Projektionsfläche. Als widersetzliches Mädchen trägt sie, der Etymologie ihres Namens nach, ein „Gegen“ in sich wie auch „Geburt“ und „Abstammung“, zieht Spuren nach verwandtschaftlichen Banden und durchkreuzt literarische Felder. Ein Ordnungsprinzip von A bis Z steckt den täuschend klaren Rahmen ab für Prosaminiaturen, Gedichte, Notate und Listen, Thesenhaftes oder in Zeitungen Vorgefundenes zu Affoltern und Baden, den lokalen Koordinaten einer für Reflexion, Theorie und Traumhaftes ebenso wie für Konkret-Soziales durchlässigen Textur.
Durch das fragile alphabetische Raster hindurch bricht sich das Diskontinuierliche, Wilde und Chaotische der Erscheinungen, Beobachtungen und Gedanken Bahn – von Elisabeth Wandeler-Deck virtuos zum Ausdruck gebracht in immer wieder neuen Formfindungen, die ihre Qualität gerade aus der Apperzeption von Sprüngen, Unterbrechung und Kontamination beziehen. Antigone Blässhuhn Alphabet so nebenher ist ein ästhetisch wie politisch brisantes Buch: ein flirrendes Dokument von Selbstverortung und präzises Modell kalkulierter Überschreitung.
orte Verlag, 1. März 2022
978-3-85830-302-8
Anna stirbt 106-jährig in einem Ausserrhoder Altersheim. Ihre Enkelin Lena denkt zurück an die Ferien, die sie als Kind bei den Grosseltern verbracht hat, an den Geruch der Wohnung, die sie mit Glück verbindet. Gleichzeitig wird ihr bewusst, dass sie über Anna und deren Sohn – Lenas Vater – nicht viel weiss, es sind ein paar Erinnerungen, nicht mehr. Lena macht sich auf die Suche. Auf die Suche nach Gründen für die Verschlossenheit der Grossmutter und die Wortlosigkeit des Vaters. Auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie, deren überschaubarer Alltag im Appenzeller Mittelland mit dramatischen Ereignissen des zwanzigsten Jahrhunderts verbunden ist.